"Keimzelle für das ganze Quartier"Staatssekretärin Dr. Winter besucht Milchhof

Am Freitag, den 16. Dezember 2016 besuchte die Staatssekretärin für Kultur und Europa in der Thüringer Staatskanzlei Dr. Babette Winter den Milchhof in Arnstadt. Aktueller Anlass war die soeben fertiggestellte Musterachse an der Hauptfassade des Baudenkmals.
Mit den ersten Notsicherungsmitteln 2014, dem Thüringer Förderpreis für Denkmalpflege 2015, Forschungsmitteln und der Finanzierung der Musterachse durch das Landesamt für Denkmalpflege 2016 war das Ministerium für Kultur bislang an allen Maßnahmen zur Rettung und Wiederbelebung des Gebäudes beteiligt. Walther Grunwald (Berlin) als planender Architekt und Dr. Jan Kobel (Arnstadt) als Eigentümer dankten der Staatskanzlei und Frau Dr. Winter für diese spürbare Unterstützung. Ihr ist es zu verdanken, dass das Projekt Milchhof Arnstadt inzwischen überregional bis nach Berlin hin wahrgenommen wird.

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Auf fünf Meter Breite schon mal (fast) fertig: die Fassade des Milchhof. Für die Schiebetür reichten die Mittel noch nicht.

Die präsentierte Musterachse besteht aus einem fünf Meter breiten senkrechten Fassadenbereich, innerhalb dessen die Attika und drei Buchstaben des Schriftzuges – ARN – wiederhergestellt wurden. Darüber hinaus sind zwei erhaltene bauzeitliche Holzfenster saniert, das Glasdach und die Laderampe originalgetreu nachgebaut und drei Metallsprossenfenster thermisch optimiert und dem Original ähnlich wiedereingebaut worden.
fassadenschrift_1288Das im Rahmen der Musterachse auf den Fensterrahmen und dem Schriftzug befundete dunkle Blau prangt nun wieder deutlich sichtbar auf der Fassade. Die Gäste des Milchhofes waren sich mit Bauherrn und Planer einig, dass diese Farbgebung zwar überraschend, aber sehr passend ist. Denn die Klinkerfassade des Gebäudes schimmert von hellem Ocker über Rot bis in ein bläuliches Schwarz, in dem sich das Blau des Schriftzuges MILCHHOF ARNSTADT wunderbar wiederspiegelt. Hier zeigen sich einmal mehr die überdurchschnittlichen ästhetischen Qualitäten des Arnstädter Architekten Martin Schwarz.
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Staatssekretärin für Kultur Dr. Babette Winter im Gespräch mit Walther Grunwald

Frau Dr. Winter hob hervor, dass der Milchhof nicht nur ein interessantes Baudenkmal im Wirkungskreise des Bauhauses, sondern auch prädestiniert sei, als Nukleus oder Kristallisationskeim für die dringend erforderliche Sanierung des gesamten Quartiers zu wirken. Denn Arnstadt befinde sich ganz klar im Sog des wirtschaftlichen Erfolges der Städteachse, und damit sei auch dieses stadtnahe Quartier reif für eine Beplanung und Sanierung.
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Unter den Besuchern auch die hartnäckigen Unterstützer des Projektes Milchhof Arnstadt aus den Reihen der LINKEN, Frank Kuschel (MdL) mit den Arnstädter Stadträten Jens Petermann und Judith Rüber. Ebenfalls gekommen waren die Direktorin des Schlossmuseum Arnstadt, Antje Vanhoeven und der erste Beigeordete der Stadt Arnstadt, Ulrich Böttcher

Einen positiven Ausblick in die Zukunft verkörperte Karla Holzheu aus der Staatskanzlei, der der Bauherr einen Antrag auf Abruf weiterer Fördermittel überreichen durfte. Bereits in Planung ist nämlich die nächste Stufe der Wiederbelebung des Milchhofs,  diesmal unter dem Motto „Nutzbarkeit“. Bis zum Sommer soll das Gebäude in einen Zustand gebracht werden, der es erlaubt, Konzerte, Ausstellungen und andere kulturaffine Events stattfinden zu lassen. Inklusive Toiletten, Wasser- und Stromanschluß, Fenster und Türen. Als Sommerlocation. Denn vor einer Heizung  muß erst noch das Dach wiederhergestellt werden, um das Gebäude endgültig vor dem weiteren Verfall zu sichern.
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v.l.n.r.: Eleonore Mühlbauer (MdL/SPD), Dr. Babette Winter (SPD), Walther Grunwald

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